🇮🇹 Cima Capi (909 m), Via Ferrata Fausto Susatti & Via Ferrata Mario Foletti, Runde von Biacesa di Ledro








Einführung
Die Rundtour über die Via Ferrata Fausto Susatti und die Via Ferrata Mario Foletti zählt zu den eindrucksvollsten Klettersteigkombinationen im nördlichen Gardaseegebiet. Sie vereint aussichtsreiche Steige, historische Relikte aus dem Ersten Weltkrieg und abwechslungsreiche Wanderabschnitte zu einer idealen Tagestour. Besonders der freie Blick auf den Gardasee und die umliegenden Berge macht diese Route zu einem unvergesslichen Erlebnis.






Charakter und Anspruch
Die Tour verläuft durchgehend auf markierten Wanderwegen und gesicherten Steigen. Sie weist keine extremen technischen Schwierigkeiten auf, erfordert jedoch solide Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Die Ferrata Susatti bietet einen luftigen, jedoch durchgehend gut gesicherten Anstieg, während die Ferrata Foletti als absteigende Route mit einigen exponierten Passagen etwas Konzentration verlangt.






Zustieg von Biacesa
Ausgangspunkt ist der Parkplatz in Biacesa di Ledro auf etwa 420 m Höhe. Der Zustieg führt zunächst durch den kleinen historischen Ortskern mit seinen schmalen Gassen und Steinhäusern. Bereits nach wenigen Minuten beginnt der markierte Wanderweg Nr. 417, der in Kehren bergauf durch Wald und Buschwerk führt.
Nach kurzer Zeit verzweigt der Weg auf die Route Nr. 470, auch bekannt als „Sentiero dei Bech“, die sich weiter in Richtung der Felswände der Rocchetta-Gruppe schlängelt. Erste Ausblicke öffnen sich in das grüne Ledrotal und auf die steil abfallenden Nordostflanken des Gardasees.





Historische Stellungen
Im weiteren Aufstieg trifft der Weg auf zahlreiche Relikte aus dem Ersten Weltkrieg. In dieser strategisch bedeutenden Region baute das österreichische Heer ausgedehnte Schützengräben, Tunnelanlagen und Felsunterstände. Einige Stellungen sind begehbar und ermöglichen eindrucksvolle Einblicke in die Geschichte des Gebirgskriegs.







Mittelschwere Bergtour. Sehr gute Kondition erforderlich. Gute Trittsicherheit, festes Schuhwerk und alpine Erfahrung notwendig.





Via Ferrata Fausto Susatti
Nach rund 1–1,5 Stunden Zustieg wird der Einstieg der Via Ferrata Fausto Susatti auf ca. 600 m erreicht. Diese Ferrata gilt als idealer Einsteiger- und Genussteig, bietet aber aufgrund ihrer Ausgesetztheit und des grandiosen Panoramas auch für erfahrene Klettersteiggeher ein herausragendes Erlebnis.
Gesamtlänge: ca. 300 Höhenmeter
Kletterzeit: 35–60 Minuten
Schwierigkeit: überwiegend B, einzelne Stellen B/C






Der Steig beginnt mit steilen, aber gut strukturierten Felsstufen und Eisenklammern. Rasch wird an Höhe gewonnen. Die Route folgt anschließend dem markanten Nordgrat des Cima Capi. In diesem Abschnitt präsentiert sich das Highlight der Ferrata: ein luftiger Gratweg mit fantastischen Tiefblicken auf den Gardasee, Pregasina und Riva del Garda.
Das Gelände ist nie übermäßig schwierig, jedoch stellenweise sehr ausgesetzt. Stahlseile sichern alle relevanten Passagen zuverlässig. Ein sicherer Tritt und sorgfältiges Umhängen des Klettersteigsets sind dennoch unerlässlich, da Fehltritte hier unangenehme Folgen hätten.






Historisches: Stellungen und Befestigungen am Cima Capi
Der Cima Capi (909 Meter) gehört zu den Hausbergen von Riva del Garda. Stets sichtbar thront er neben dem See – ein ewiger Anblick, friedlich, und doch tobte einst dort oben der Krieg.
Im Ersten Weltkrieg verlief nahe der heutigen Touristenmetropole die Frontlinie zwischen Österreich-Ungarn und Italien. Quer über den Gardasee, dann die steilen Felsen hinauf in die Berge. Cima Capi und Cima Rocca waren Teil dieser Linie – kleine Schauplätze im Großen Krieg.
Auf den schmalen Felsgraten wurde geschossen, gestorben, gefroren. Granaten zerrissen den Kalkstein, während die Soldaten auf beiden Seiten nicht nur gegeneinander kämpften, sondern auch gegen Wind, Kälte und Hunger. Berichten zufolge sollen sich einzelne verfeindete Soldaten gegenseitig geholfen haben. Man tauschte Lebensmittel und warnte einander vor anstehenden Feuerüberfällen.
Während des Kriegs saßen auf Cima Capi und Cima Rocca die Kaiserjäger von Österreich-Ungarn. Sie befestigten ihre Positionen mit großer Mühe und Präzision. Schützengräben wurden in den Fels gehauen, mancherorts sogar betoniert. Tiefe Kavernen sprengte man aus dem Gestein, um Vorräte zu lagern, Schutz vor der Artillerie zu finden oder Verwundete zu versorgen.
So entstanden über die Jahre mehrstöckige Tunnelsysteme. Durch Schießscharten konnten die Kaiserjäger auf anrückende Truppen feuern, ohne selbst dem gegnerischen Beschuss schutzlos ausgesetzt zu sein. Eine solche Felsenfestung war kaum einnehmbar. Oft blieb nur die Blockade oder das zermürbende Warten im Stellungskrieg.
Viele dieser Stellungen, Gänge und Kavernen sind noch heute erhalten und können auf den Kletter- und Wanderwegen rund um den Cima Capi besichtigt werden. Ein stilles Mahnmal, das von einer Zeit erzählt, als auf diesen Felsen nicht Freiheit und Fernblick, sondern Angst und Tod den Alltag bestimmten.






Gipfel Cima Capi (909 m)
Der Ausstieg der Ferrata führt direkt in eine flachere Gratpassage, die nach wenigen Minuten den Gipfel des Cima Capi erreicht. Das kleine Gipfelkreuz steht exponiert auf einer Felsterrasse mit ungehinderter Rundumsicht.
Norden: Valle di Ledro, Tremalzo, Adamello
Osten: Monte Baldo Massiv
Süden: Gardasee bis Malcesine und Torbole
Westen: Cima Rocca und Rocchetta-Kette
Zahlreiche Ruinen alter Befestigungen zeugen auch hier von der strategischen Bedeutung des Gipfels. Der Platz eignet sich hervorragend für eine längere Rast. In klarer Luft wirkt die Weite über den Gardasee besonders eindrucksvoll.







Via Ferrata Mario Foletti
Für den Abstieg vom Gipfel bietet sich die Via Ferrata Mario Foletti an, eine überwiegend absteigende Ferrata mit teils luftigen Passagen:
Gesamtlänge: ca. 150 Höhenmeter absteigend
Kletterzeit: 20–30 Minuten
Schwierigkeit: B
Die Route verzweigt kurz nach dem Gipfelbereich nach Norden und führt über steile, teilweise glatte Felsabschnitte mit Eisenklammern und Stahlseilen abwärts. Einige Passagen verlaufen ausgesetzt entlang senkrechter Felswände und fordern absolute Trittsicherheit. Im unteren Teil wird das Gelände flacher und die Route geht in einen markierten Steig über.






Rückweg nach Biacesa
Nach Beendigung der Ferrata führt der Weg vorbei am Bivacco Arcioni (845 m), einer kleinen Biwakschachtel, die bei Notfällen als Schutzraum dient. Von hier folgt der Abstieg dem Wanderweg Nr. 460 durch lichten Mischwald und über felsige Abschnitte. Der weitere Rückweg zweigt später wieder auf den Weg Nr. 417 ab und führt zurück nach Biacesa.
Optional kann ein kurzer Abstecher zur Kirche San Giovanni eingeplant werden. Diese liegt idyllisch auf einem kleinen Felssporn mit weiter Aussicht ins Ledrotal und stellt einen lohnenswerten Ruhepunkt dar.






Anforderungen & Sicherheit
Die Kombination aus moderaten Klettersteigpassagen, luftigen Abschnitten und geschichtlichen Highlights macht diese Tour zu einer beliebten, jedoch nicht zu unterschätzenden Unternehmung. Erforderlich sind:
Solide Grundkondition für ca. 5 Stunden Tourdauer
Trittsicherheit auf exponierten Steigen
Schwindelfreiheit, insbesondere im Gratbereich der Ferrata Susatti
Aufmerksamkeit beim Abstieg über die Ferrata Foletti
Besonders im Sommer ist ein frühzeitiger Start ratsam, da große Teile der Route der intensiven Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Auch Wetterumschwünge am Gardasee können rasch eintreten und sollten bei der Tourenplanung berücksichtigt werden.





Via Ferrata Fausto Susatti und Via Ferrata Mario Foletti im Detail
Gebirge: Gardasee-Berge
Berg: Cima Capi (909 m)
Charakter: Unweit der Seemetropole Riva del Garda klettert man hoch über den blauen Fluten des Gardasees an der Südkante zum Gipfel der Cima Capi empor, von dort führen zwei weitere, sehr schön hergerichtete, leichte Klettersteige auf das Dach der Runde, den Gipfel der Cima Rocca. Die landschaftlich schöne Klettersteigrunde ist vor allem bei Einsteigern sehr beliebt.






Genaue Routenbeschreibung:
Via Ferrata Fausto Susati (B): Bei der Tafel gestuft aufwärts zu den ersten Seilsicherungen (A u. A/B), danach folgt eine schöne Gratpassage (A). Leichtes Gelände (A) führt vor dem Gipfel über eine kurze Seilpassage (A) zur Fahne. Zuerst etwas absteigen, dann auf sehr schmalem Grat (exponierter Grat!) zur Abzweigung (rechts geht es zur Bocca Pasumer).
Via Ferrata Mario Foletti: Durch einen Stellungsgang erreicht man die Sicherungen (A) bei einer Platte, steigt dann auf ein Band (A/B) hinauf und quert wieder eine schöne Platte (A). Zuletzt steiler Abstieg (B) zum Ende des Steiges. Auf dem Weg 460 zur Biwakhütte Arcione mit der Kapelle (von dort Abstieg nach Biacesa
Infos bergsteigen.com





Fazit
Die Cima Capi Rundtour mit Via Ferrata Fausto Susatti und Via Ferrata Mario Foletti vereint auf perfekte Weise: Panoramareiche Klettersteigabschnitte, historische Zeugnisse des Gebirgskriegs, einen aussichtsreichen Gipfel mit grandiosem Blick über den Gardasee und abwechslungsreiche Wege ohne lange Zustiege
Die Tour eignet sich optimal als Tagestour für ambitionierte Bergwandernde mit Klettersteigerfahrung. Sie bietet einen idealen Einstieg in die Ferrata-Welt des Gardasees und hinterlässt bleibende Eindrücke weit über die reine sportliche Leistung hinaus.
Falls eine gekürzte Version für Story Posts, eine tabellarische Topo-Seite für dein Via-Ferrata-Dossier oder eine Übersetzung ins Italienische für deine Guides gewünscht wird, kann dies direkt im nächsten Schritt ausgearbeitet werden. Gib einfach Bescheid.






Tour im Überblick
Start/Ziel: Biacesa di Ledro (420 m)
Gesamtstrecke: ca. 7 km
Gesamtdauer: ca. 4 Stunden
Höhenunterschied: Aufstieg ca. 650–750 m, Abstieg ca. 800 m
Schwierigkeit: leicht bis mittelschwer (A–B/C)
Höchster Punkt: Cima Capi (909 m)
Highlights: Rundtour mit Panoramablick, Historische Highlights, Ideal für sportliche Einsteiger & Genusskletterer
Ausrüstung: Klettersteigset, Helm, Gurt, Handschuhe, feste Schuhe, Wasser, Sonnenschutz




TOPOS Via Ferrata Fausto Susatti und Mario Foletti


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