Windhoek, Khomas Hochland
Lage und Landschaft des Khomas-Hochlands
Das Khomas-Hochland liegt im Zentrum Namibias und umgibt die Hauptstadt Windhoek sowohl im Westen als auch im Süden und Osten. Es gehört zum zentralen Hochplateau des Landes und bildet eine Übergangszone zwischen dem Inlandplateau und den westlich anschließenden Trockenzonen. Die Höhenlage dieser Region variiert weitgehend zwischen etwa 1.600 und knapp 2.500 Metern über dem Meeresspiegel und prägt so Klima, Vegetation und Landschaftscharakter dieser Zone.
Geologische Grundlagen und Geländeformen
Geologisch gesehen besteht das Khomas-Hochland aus alten metamorphen Gesteinen wie Granit, Gneis und Quarzit, die vor hunderten Millionen Jahren im Zuge der Damara-Gebirgsbildung geformt wurden. Durch langjährige Erosion hat sich daraus eine abwechslungsreiche Topografie entwickelt, die von offenen Plateaus über sanft gewellte Hänge bis hin zu zerklüfteten Bergketten reicht. Riviertäler, die während der Regenzeit Wasser führen, prägen zusätzlich das Relief.
Die Auasberge – höchste Erhebungen der Region
Im Süden des Khomas-Hochlands erheben sich die Auasberge, eine rund 50 Kilometer lange Bergkette, die zu den höchsten reliefbildenden Strukturen der Region zählt. Ihre Kammlinie liegt durchschnittlich bei etwa 2.000 Metern, und der Moltkeblick mit 2.479 Metern bildet die höchste Erhebung des Khomas-Hochlands sowie gleichzeitig einen der höchsten Gipfel Namibias. Weitere namhafte Gipfel der Auasberge sind der Großherzog-Friedrich-Berg, der Stormberg und der Oorlogstein.
Die Erosberge – markante Gebirgseinheit östlich von Windhoek
Östlich von Windhoek erstrecken sich die Erosberge, ein weiterer Gebirgszug des Hochlands. Der höchste Gipfel der Erosberge ist der Ludwigkop mit etwa 2.133 Metern. Die Erosberge zeichnen sich durch eine Reihe einzelner Gipfel und Höhenrücken aus, die das Landschaftsbild deutlich strukturieren. Zwischen den Kuppen finden sich schmale Täler und Abschnitte mit dichterer vegetativer Bedeckung.
Klima und Vegetation
Das Klima im Khomas-Hochland ist halbtrocken. Die sommerlichen Regenperioden fallen meist zwischen Dezember und März, während die Wintermonate trocken und relativ kühl sind. Die Vegetation ist entsprechend angepasst und besteht vor allem aus Dornbusch- und Akaziensavanne mit trockenheitsresistenten Gräsern und Sträuchern. In höheren Lagen und geschützteren Mulden kann die Vegetation dichter erscheinen, was mikroklimatische Effekte widerspiegelt.
Tierwelt des Hochlands
In der Tierwelt des Khomas-Hochlands sind zahlreiche Arten der Savanne vertreten. Dazu gehören größere Huftiere wie Oryxantilopen, Kudu und Springböcke sowie Giraffen, die in offenen Savannengebieten vorkommen. Raubtiere wie Leopard, Karakal und Schakal sind präsent, aber meist schwer zu beobachten. In felsigen Bereichen finden sich Klippschliefer, und die Vogelwelt ist aufgrund der unterschiedlichen Lebensräume artenreich, von Greifvögeln über Singvögel bis zu bodenbrütenden Arten. Reptilien wie Echsen und Geckos nutzen das wärmere Felsgelände.
Hiking und Trekking im Khomas-Hochland
Das Khomas-Hochland bietet aufgrund seiner Topografie und Höhenunterschiede gute Möglichkeiten für Hiking und Trekking. Die Landschaft mit ihren Plateaus, Höhenzügen und Talesabschnitten eignet sich sowohl für Tageswanderungen als auch für mehrtägige Touren. Besonders die Gebirgsketten wie die Erosberge und die Auasberge bieten abwechslungsreiche Terrainformen mit teils steileren Anstiegen und weiten Blickachsen über das Hochland. Da viele Bereiche des Hochlands weitgehend naturbelassen und nur dünn besiedelt sind, können Wanderer hier Landschaften erleben, die nur punktuell touristisch erschlossen sind. Für längere Touren ist allerdings in der Regel eine gute Orientierung, ausreichende Versorgung und teils Genehmigung der jeweiligen Landbesitzer erforderlich.
Das Khomas-Hochland ist insgesamt dünn besiedelt. Es wird vorwiegend landwirtschaftlich genutzt, insbesondere für extensive Viehhaltung auf großen Farmflächen. Infrastruktur wie Straßen beschränkt sich meist auf Schotterpisten und lokale Zugangswege, deren Zustand oft jahreszeitenabhängig ist. Die Nähe zur Hauptstadt macht das Hochland dennoch gut erreichbar, und ausgewählte Sport- und Naturangebote – etwa Hiking-Routen, Aussichtspunkte oder Lodges – nutzen diese Lage für Aktivitäten.
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