Es ist nicht der Berg den wir bezwingen, sondern uns selbst

Veröffentlicht am 24. März 2025 um 16:46

🇩🇪 Höllental Klettersteig Zugspitze 

 

Die Besteigung der 2.962 m hohen Zugspitze, dem höchsten Gipfel in Deutschland, durchs Höllental ist Wanderung, Klettersteig, Gletscher- und Hochtour in einem. Durch den großen Höhenunterschied bleibt die Tour immer eine große Herausforderung!

Die Schwierigkeiten liegen dabei beim Zustieg bereits bei T5 und in Klettersteigpassagen bis C, oft heikle Überschreitung der Randkluft bzw. je nach Schneehöhe an der Randkluft schwieriger Einstieg in den Klettersteig und spätestens ab Ende Juli Blankeis am bis zu 35° steilen Höllentalferner.

Die Tour in Bayern kann dank der Höllentalangerhütte problemlos auf zwei Tage aufgeteilt werden. In diesem Falle wandert man am ersten Tag in rund 2 h bis zur Hütte und man zweiten Tag in ca. 5 h von der Hütte auf den Gipfel.

Charakteristik

Der Klettersteig auf den höchsten Berg Deutschlands ist ein Abenteuer – und was für eines! Man taucht ein, in eine Mixtour aus landschaftlichem Hochgenuss beim Zustieg durch die „Wasserwelten“ der Höllentalklamm und vertikalem Drahtseilvergnügen, welches am sog. Brett seinen Anfang nimmt. Die Zugspitze hat wirklich alpines Flair zu bieten, das merkt man spätestens dann, wenn man an der Randspalte zum im Spätsommer recht weit entfernten Felsen hinüber muss. Dass man dem höchsten Punkt der Bundesrepublik recht nahe ist, spürt man dann an der recht mühsam laufenden „Pumpe“ auf den letzten Metern zum goldenen Gipfelkreuz. Schlussendlich bahnt man sich den Weg durch die an schönen Tagen erhebliche Touristenschar hinunter zur nahen Seilbahnstation, um dort an der höchsten Würstelbude Deutschlands den gewaltigen Tourentag mit Weißwurst und Bier würdevoll ausklingen zu lassen. Fazit: Imposante und sehr anspruchsvolle Klettersteigtour, die in keinem Tourenbuch fehlen darf.

Genaue Routenbeschreibung

Vom Einstieg leicht aufwärts (A/B) zu einer langen Klammernreihe (A/B) auf einer Platte. Danach Querung und über eine kurze Stufe (B) in gestuftes Gelände (A). Eine Platte mit Klammern (A/B) führt zu einem Kessel, und Schrofenkletterei (1-) zum Gehgelände. Man folgt dem Weg bis zum Gletscher, dieser ist am Anfang etwas steiler (im Spätsommer heikel). In einem Bogen umgeht man eine Spaltenzone und gelangt wieder zur Felswand. Je nach Möglichkeit und Besucherandrang entweder links oder rechts (jeweils B/C) über die Randkluft an den Fels. Über eine Rampe und gestuftes Gelände (A/B, Stellen B) steigt man weiter bis zum Grat auf (toller Eibseeblick). In einer Scharte (B) steigt man zur Rinne (A/B, Stellen B) und gelangt dann auf einem rampenähnlichen Gelände (A/B) zur Gipfelkuppe mit dem goldenen Gipfelkreuz. Auf  der Rückseite des Gipfels steigt man seilgesichert (A/B) in wenigen Minuten zur Bergstation der Zugspitzbahn ab.

Ausrüstung

Komplette Klettersteigausrüstung und Helm, zusätzlich muss auch die vollständige Gletscherausrüstung (Pickel, Steigeisen und Sicherheitsausrüstung für Spaltenbergung) mitgeführt werden. Da es auf der Zugspitze bei Wetterumschwüngen sehr ungemütlich werden kann, ist auch im Sommer warme Kleidung mitzuführen.

Zustieg zur Wand

Von Hammersbach auf dem Wanderweg zur Höllentalklamm und die wirklich sehenswerte Tunnelstrecke hinauf zur Höllentalangerhütte (die „mautpflichtige“ Tunnelstrecke kann man auch rechts umgehen, ca. 25 Minuten Mehraufwand). Nach der Höllentalangerhütte folgt eine Bachquerung (Brücke) und der Aufstieg zum sogenannten Brett. Dort beginnt der eigentliche Klettersteig.

Abstieg

In der Regel fährt man mit der Zugspitzbahn hinunter zum Eibsee und mit der Bahn zurück nach Hammersbach. Hartgesottene und konditionsstarke Geher steigen über den Stopselzieher- Klettersteig zur Wr. Neustädterhütte, von dieser geht es dann zurück zum Eibsee – 2200 Hm Abstieg.

Bemerkungen

Diese Tour ist kein Sonntagsspaziergang. Der Höllentalferner ist das gefährliche Bindeglied zwischen Brett und Schlussanstieg – liegt viel Schnee auf dem Gletscher besteht Spaltensturzgefahr, ist der Ferner aper ist solides Gehen auf 30° steilem Blankeis gefragt (mit Steigeisen, Pickel und Seil muss man umgehen können).

TOPOS zur Tour

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