Im Flow zwischen Felsen und Kiefern, eine Mountainbike-Tour voller Kontraste

Veröffentlicht am 5. August 2025 um 09:55

Ovacık Dağı, Teke Dağları, Kemer

 


Eine Mountainbike-Tour im Taurusgebirge

Diese Mountainbike-Tour führt in die majestätische Bergwelt des Taurusgebirges nahe Ovacık in der Provinz Antalya. Bereits der Startpunkt vermittelt ein Gefühl von Abgeschiedenheit und Naturverbundenheit, während der Blick in die Ferne Vorfreude auf alpine Trails und weite Panoramen weckt. Hier beginnt eine Route, die sowohl körperliche Ausdauer als auch technische Präzision fordert und einen erlebnisreichen Tag garantiert.

Ein sanfter Auftakt – vom Dorf in die Berge

Der Einstieg erfolgt auf etwa 961 Metern Höhe. Zunächst verläuft die Strecke gemächlich durch das Dorf und dessen Randbereiche. Asphaltierte Wege und breite Feldpisten ermöglichen ein entspanntes Einrollen. Dieser erste Abschnitt eignet sich bestens, um Bike, Schaltung und Bremsen vor den anspruchsvolleren Etappen zu überprüfen. Gleichzeitig bietet sich Gelegenheit, die frische Morgenluft und die Stille der Bergregion wahrzunehmen.

Erste Steigung – der Übergang ins Abenteuer

Schon bald weichen die sanften Asphaltwege einem breiten Forstweg, der stetig an Höhe gewinnt. Die Steigung zieht sich gleichmäßig, wodurch ein konstanter Tritt möglich ist. Mit jedem Höhenmeter öffnet sich der Blick auf die umliegenden Täler und Hügelketten. Kleine Kiefernhaine und vereinzelte Wacholderbüsche säumen den Weg und füllen die Luft mit dem aromatischen Duft mediterraner Bergflora. Hier zeigt sich bereits, dass ein echter Abenteuertag bevorsteht.

Technisch fordernde Trails und steile Anstiege

Nach einer leichten Abfahrt beginnt der anspruchsvollste Teil der Tour. Auf schmalen Singletrails erfolgt der Aufstieg serpentinenartig. Lose Steine, enge Kurven und kurze, kräftige Rampen fordern volle Fahrtechnik und Konzentration, um Hindernisse sicher zu überwinden. Teilweise kann es sinnvoll sein, das Bike ein kurzes Stück zu schieben, um Kraft zu sparen und den Puls zu beruhigen. Immer wieder öffnen sich kleine Lichtungen mit weiten Ausblicken auf die schroffen Kalksteinmassive des Taurusgebirges, die wie steinerne Festungen in den Himmel ragen.

Auf dem Dach der Tour – der Gipfelmoment

Nach gut 20 Kilometern ist das Hochplateau auf rund 1730 Metern Höhe erreicht. Hier eröffnet sich ein beeindruckendes Panorama: weite Kiefernwälder, schroffe Felswände und bei klarer Sicht der entfernte Streifen des Mittelmeers. Küste und Berge gleichzeitig betrachten zu können, macht diesen Moment besonders. Der Gipfel eignet sich ideal für eine längere Pause, um Kräfte zu regenerieren, Wasser nachzufüllen und in stiller Umgebung die Landschaft zu genießen.

Abfahrt – Flow, Technik und Adrenalin

Die folgende Abfahrt beginnt sanft, wird jedoch zunehmend technischer. Schmale Singletrails wechseln mit steinigen Passagen. Gelegentlich liegende Äste und Wurzeln erfordern reaktive Linienwahl. Einige Abschnitte sind lose und rutschig, andere bieten flowige Kurvenkombinationen, die Geschwindigkeit und Dynamik erlauben. In den umgebenden Kiefernwäldern rauscht der Fahrtwind und vermischt sich mit dem Klang zirpender Grillen – ein intensives Sinneserlebnis nach den anstrengenden Anstiegen.

Finaler Rückweg – Ausrollen mit Weitblick

Nach den letzten intensiven Abfahrten führt die Route zurück auf breitere Forst- und Feldwege. Diese Abschnitte erlauben ein entspanntes Ausrollen und geben Gelegenheit, die Muskeln zu lockern und die Eindrücke des Tages gedanklich Revue passieren zu lassen. Schließlich taucht der Ausgangspunkt näher – ebenso die wohlverdiente Regeneration.

Tour im Überblick

Distanz: 40,7 km

Höhenmeter: +1.190 m / -1.190 m

Beste Jahreszeiten:

Frühling (April–Juni): blühende Wiesen, milde Temperaturen, klare Sicht

Herbst (September–November): angenehme Temperaturen, trockene Trails, weiches Licht

Sommer (Juli–August): nur mit sehr frühem Start empfehlenswert, da Temperaturen über 30 °C möglich sind

Startzeit: möglichst früh morgens, um die Mittagshitze in den Sommermonaten zu umgehen.

Minimale und maximale Höhe: 961 m – 1.731 m

Dauer: circa 6 Stunden gesamt

Technischer Anspruch: mittel bis schwer, je nach Untergrundverhältnissen

Konditioneller Anspruch: hoch – lange Anstiege und technisch fordernde Trails erfordern Ausdauer und Kraft.

Fazit

Es ist eine Mountainbike-Tour, die Abgeschiedenheit, alpine Panoramen und technische Herausforderungen vereint. Breite Forstwege wechseln sich mit anspruchsvollen Singletrails ab und führen durch eine Region, die Ruhe, Naturerlebnis und sportlichen Anspruch miteinander verbindet. Wer Anstrengung und Technik kombinieren möchte, wird mit einer intensiven Tour und unvergesslichen Ausblicken belohnt.

Fotos Philipp Wieneke 

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