Wandern, Klettern, Nebel, auf schmalen Pfaden durch unberührte Berglandschaft

Veröffentlicht am 9. April 2025 um 04:44

Çalbalı Tepe, Gedeller, Antalya 

 

Versteckt, wild, unvergessen:
Nur wenige Kilometer von Antalya entfernt und doch eine Welt für sich – der Çalbali Tepe ist kein typisches Ausflugsziel, sondern ein stiller Gipfel für Wanderer, Kletterbegeisterte und Naturliebhaber. Abseits aller Pfade bietet er raues Terrain, weite Ausblicke und eine Ruhe, die man heute kaum noch findet. Wer hier ankommt, hat nicht nur einen Aufstieg hinter sich – sondern einen Moment echter Begegnung mit der Natur.

Nicht weit von Antalya und doch weit weg vom Gewohnten liegt der Çalbalı Tepe – ein unscheinbarer, aber eindrucksvoller Gipfel in den südlichen Ausläufern des Taurusgebirges. Die Route dorthin ist nichts für Unvorbereitete: Mit etwa 4 Kilometern Länge, 470 Höhenmetern und teils steilen, unmarkierten Passagen bewegt sich der Aufstieg im Bereich „mittelschwer“. Wer sich auf den Weg macht, sollte über eine gute Grundkondition verfügen, trittsicher sein und sich im Gelände orientieren können.

Die Tour verläuft größtenteils auf schmalen Pfaden durch Pinienwälder, vorbei an alten, überwucherten Terrassen – Spuren vergangener Nutzung, fast vergessen. In höheren Lagen wird der Untergrund steiniger, stellenweise rutschig, mit kurzen Abschnitten, die ans leichte Bergsteigen erinnern. Gerade im letzten Drittel ist Aufmerksamkeit gefragt. Markierungen gibt es keine, dafür reichlich Natur.

Festes Schuhwerk mit griffiger Sohle ist hier ein Muss, ebenso ausreichend Wasser und gegebenenfalls ein GPS-Gerät oder Offline-Karte – vor allem, wenn man den Weg alleine geht. Wanderstöcke können bei den Abstiegen helfen, besonders auf lockerem Untergrund.

Doch der Aufwand lohnt sich: Auf dem 1.487 Meter hohen Gipfel wartet keine Hütte, kein Schild – nur Stille, Weite und ein beeindruckendes Panorama. In der Ferne Antalya, die Küstenlinie, die sich bis Konyaaltı zieht, im Rücken die zerklüfteten Grate des Taurus. Morgens liegt Nebel in den Senken, abends taucht die Sonne das Land in Gold und Violett.

Der Çalbalı Tepe ist kein Ort für die schnelle Aussicht. Er gehört jenen, die bereit sind, sich Zeit zu nehmen – für den Weg, für die Stille, für das Erlebnis zwischen Wandern und Bergsteigen. Für ein Stück echtes Draußensein.

Fotos Philipp Wienecke

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